Die Rechte der Bewohner bei medizinischen Entscheidungen: Alles, was Sie wissen müssen


Accueil > Finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen > Die Rechte der Bewohner

Die Rechte von Pflegeheimbewohnern in Bezug auf medizinische Entscheidungen sind essenziell, um ihre Autonomie und Würde zu wahren. Diese Rechte betreffen insbesondere den  Zugang zu Informationen , die  Zustimmung zu Behandlungen  und die  Entscheidungsfreiheit in der Palliativpflege . In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte und zeigen, wie Bewohner und ihre Angehörigen diese Rechte durchsetzen können.

Warum sind medizinische Entscheidungsrechte wichtig?

Medizinische Entscheidungen beeinflussen die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohner. Das Schweizer Recht garantiert, dass Bewohner:

  • über Behandlungen informiert werden,
  • eine Entscheidung für oder gegen medizinische Maßnahmen treffen können,
  • jederzeit Zugang zu ihrem medizinischen Dossier erhalten.

Die wichtigsten Rechte der Bewohner bei medizinischen Entscheidungen

1. Recht auf Information

Finden Sie ein Altersheim in der ganzen Schweiz

Bewohner haben das Recht, umfassend über ihren Gesundheitszustand, geplante Behandlungen und mögliche Risiken informiert zu werden. Die Informationen müssen:

  • verständlich und transparent sein,
  • in einer Sprache oder Form vermittelt werden, die der Bewohner versteht,
  • alle Vor- und Nachteile einer Behandlung aufzeigen.

Beispiel: Ein Bewohner in einem Pflegeheim in Bern erhielt vor einer Operation eine detaillierte Erklärung in einfacher Sprache, begleitet von Diagrammen.

2. Recht auf Zustimmung (oder Ablehnung) von Behandlungen

Bewohner können selbst entscheiden, ob sie einer medizinischen Behandlung zustimmen oder diese ablehnen möchten. Dies gilt auch für lebensverlängernde Maßnahmen.

  • Einwilligung nach Aufklärung: Die Zustimmung zu einer Behandlung muss immer freiwillig und nach umfassender Aufklärung erfolgen.
  • Recht auf Ablehnung: Auch bei lebensbedrohlichen Zuständen kann ein Bewohner eine Behandlung ablehnen, solange er entscheidungsfähig ist.

Beispiel: Eine Bewohnerin in Genf entschied sich gegen eine invasive Behandlung, nachdem sie ausführlich über Alternativen informiert worden war.

3. Recht auf Zugang zu medizinischen Unterlagen

Bewohner und ihre gesetzlichen Vertreter haben das Recht, Einsicht in medizinische Unterlagen zu nehmen. Dies umfasst:

  • Diagnosen,
  • Behandlungspläne,
  • Testergebnisse.

Beispiel: In einem Pflegeheim in Zürich wurde ein digitaler Zugang zu Gesundheitsdaten eingeführt, sodass Bewohner und Angehörige jederzeit Einsicht nehmen können.

4. Rechte in der Palliativpflege

In der Palliativpflege haben Bewohner das Recht, ihre Behandlungsziele zu definieren und eine individuelle Betreuung zu erhalten. Dazu gehört:

  • Die Entscheidung, ob und wann Schmerzmittel eingesetzt werden.
  • Die Wahl des Behandlungsorts (z. B. im Heim oder im Krankenhaus).
  • Der Zugang zu psychologischer und spiritueller Unterstützung.

Beispiel: Ein Pflegeheim in Basel hat ein spezielles Palliativprogramm entwickelt, das den Bewohnern die Möglichkeit gibt, Behandlungsoptionen mit einem interdisziplinären Team zu besprechen.

Was passiert, wenn ein Bewohner nicht entscheidungsfähig ist?

Wenn ein Bewohner nicht in der Lage ist, medizinische Entscheidungen selbst zu treffen, greifen folgende Regelungen:

  • Vertretungsrecht: Ein gesetzlicher Vertreter (z. B. ein Angehöriger oder ein Beistand) trifft die Entscheidungen.
  • Patientenverfügungen: Liegt eine Patientenverfügung vor, muss diese von Ärzten und Pflegepersonal respektiert werden.
  • Ärztliche Entscheidung: In Notfällen, wenn keine Vertreter verfügbar sind, entscheidet der behandelnde Arzt im besten Interesse des Bewohners.

Wie können Bewohner ihre Rechte schützen?

1. Patientenverfügung erstellen

Eine Patientenverfügung dokumentiert die Wünsche eines Bewohners für zukünftige medizinische Entscheidungen und sorgt dafür, dass diese auch dann respektiert werden, wenn der Bewohner nicht mehr entscheidungsfähig ist.

2. Kommunikation fördern

Regelmäßige Gespräche mit Pflegepersonal und Ärzten stellen sicher, dass Wünsche und Bedürfnisse klar formuliert und verstanden werden.

3. Unterstützung durch Angehörige

Familienmitglieder können helfen, die Rechte des Bewohners zu schützen, indem sie sich informieren und bei Bedarf als Sprecher auftreten.

Rechtliche Grundlage in der Schweiz

Die Rechte der Bewohner bei medizinischen Entscheidungen sind im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB) und im Patientenrechtsgesetz verankert. Sie gewährleisten:

  • Das Recht auf Selbstbestimmung,
  • den Schutz vor Zwang,
  • den Zugang zu allen medizinischen Informationen.

Was tun bei Missachtung dieser Rechte?

Wenn die Rechte eines Bewohners nicht respektiert werden, können folgende Schritte unternommen werden:

  1. Gespräch mit der Heimleitung: Klären Sie den Vorfall und fordern Sie eine Lösung.
  2. Ombudsstelle kontaktieren: Diese unabhängige Stelle vermittelt in Konfliktfällen.
  3. Rechtliche Schritte einleiten: Bei schwerwiegenden Verstößen können Sie eine Beschwerde bei der zuständigen Behörde einreichen oder einen Anwalt konsultieren.

Die Rechte von Pflegeheimbewohnern bei medizinischen Entscheidungen sind ein zentraler Bestandteil ihrer Autonomie und Lebensqualität. Bewohner und ihre Angehörigen sollten sich dieser Rechte bewusst sein, um sicherzustellen, dass Entscheidungen immer im besten Interesse des Bewohners getroffen werden.

Teilen Sie diesen Artikel, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken und anderen zu helfen, ihre Rechte zu schützen.

Häufige Fragen (FAQ)

1. Kann ein Bewohner eine Behandlung ablehnen?
Ja, solange er entscheidungsfähig ist, kann ein Bewohner jede Behandlung ablehnen, selbst wenn sie lebensrettend wäre.

2. Was passiert, wenn keine Patientenverfügung vorliegt?
In diesem Fall trifft der gesetzliche Vertreter oder, falls keiner vorhanden ist, der behandelnde Arzt eine Entscheidung im besten Interesse des Bewohners.

3. Wie kann ich sicherstellen, dass meine Angehörigen Zugang zu medizinischen Unterlagen haben?
Vollmachten und Patientenverfügungen können dies klar regeln und den Zugang erleichtern.

Seniorenheim Plus ist eine kostenlose Beratungsstelle für Familien älterer Menschen. Daher wird von Ihnen keine finanzielle Gebühr verlangt. Unsere Telefonnummer lautet: 031 528 07 15 Sie erreichen unsere Berater täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr.

Benötigen Sie ein Pflegeheim für sich oder Ihre Angehörigen? Füllen Sie das folgende Formular aus:

Welche Art von Heim suchen Sie ?
In welchem Kanton ?
Wie schnell müssen Sie reagieren ?
Kontaktdaten, um meine Auswahl zu erhalten :

Finden Sie eine geeignete Wohnform für ältere Menschen