Alzheimer im Altersheim: Welche Aktivitäten fördern die Bewohner?


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Die Betreuung von Menschen mit Alzheimer in Altersheimen erfordert spezialisierte Ansätze, um nicht nur die körperliche Pflege zu gewährleisten, sondern auch das emotionale und kognitive Wohlbefinden zu fördern. Durch gezielte Aktivitäten können Alzheimer-Patienten sowohl mental als auch sozial stimuliert werden. In diesem Artikel geben wir einen detaillierten Überblick über die wichtigsten therapeutischen Programme und Aktivitäten, die in Altersheimen für Alzheimer-Patienten angeboten werden.

1. Gedächtnistraining

Warum Gedächtnistraining?
Menschen mit Alzheimer verlieren schrittweise ihre Erinnerungen. Regelmässige Übungen helfen, die verbleibenden kognitiven Fähigkeiten zu stärken und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Mögliche Aktivitäten:

  • Erinnerungsspiele: Arbeiten mit Fotos, Videos oder Gegenständen, die aus der Vergangenheit stammen.
  • Gedächtnisübungen: Kreuzworträtsel, Zahlen- und Buchstabenrätsel oder einfache Quizfragen.
  • Erzählrunden: Bewohner teilen Geschichten aus ihrer Vergangenheit.

Vorteile:

  • Förderung der Konzentration und Denkfähigkeit.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls durch das Wiedererkennen bekannter Erinnerungen.

2. Musiktherapie

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Die Kraft der Musik
Musik kann tief verankerte Erinnerungen und Emotionen wecken, selbst bei Patienten in fortgeschrittenen Stadien der Alzheimer-Erkrankung.

Programme:

  • Gemeinsames Singen: Alte Lieder, die die Patienten kennen und lieben, werden zusammen gesungen.
  • Instrumente spielen: Einfache Instrumente wie Trommeln oder Rasseln fördern motorische Fähigkeiten.
  • Musik hören: Bekannte Melodien aus der Jugendzeit.

Vorteile:

  • Reduktion von Angst und Aggression.
  • Förderung sozialer Interaktion und emotionaler Verbindung.

3. Kunsttherapie

Kreativität als Ausdrucksform
Kunst bietet Alzheimer-Patienten eine nonverbale Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und die Kreativität zu fördern.

Typische Aktivitäten:

  • Malen: Nutzung von Farben, Pinseln oder Fingermalerei.
  • Basteln: Erstellen einfacher Dekorationen oder Collagen.
  • Arbeiten mit Ton: Formen und Kneten mit weicher Modelliermasse.

Vorteile:

  • Fördert die Feinmotorik und die Konzentration.
  • Gibt ein Gefühl von Leistung und Stolz.

4. Bewegungsprogramme

Warum Bewegung?
Regelmässige Bewegung unterstützt die körperliche Gesundheit, reduziert Unruhe und verbessert die Stimmung.

Beispiele:

  • Sanfte Gymnastik: Übungen zur Mobilisation und Dehnung.
  • Tanzen: Bewegung zu bekannten Melodien.
  • Spaziergänge: Sicher geführte Spaziergänge im Heim oder im Garten.

Vorteile:

  • Erhalt der Mobilität und Balance.
  • Förderung von Kreislauf und Muskulatur.

5. Alltagsnahe Aktivitäten

Wiederentdeckung des Vertrauten
Viele Alzheimer-Patienten finden Sicherheit und Freude in vertrauten Tätigkeiten aus ihrem früheren Alltag.

Aktivitäten:

  • Hausarbeiten: Wäsche falten, Tischdecken oder Blumen giessen.
  • Kochen und Backen: Vorbereitung einfacher Gerichte unter Aufsicht.
  • Gartenarbeit: Pflanzenpflege oder Ernte von Gemüse und Kräutern.

Vorteile:

  • Stärkung des Selbstwertgefühls durch sinnvolle Tätigkeiten.
  • Förderung der sozialen Interaktion.

6. Sensorische Stimulation

Für fortgeschrittene Stadien
Für Patienten mit schwerer Alzheimer-Erkrankung kann sensorische Stimulation eine beruhigende Wirkung haben und die Verbindung zur Umwelt fördern.

Möglichkeiten:

  • Aromatherapie: Einsatz von Düften wie Lavendel oder Zitrone.
  • Berührungsreize: Arbeiten mit verschiedenen Materialien wie weichen Stoffen, warmen Gegenständen oder Wasser.
  • Lichttherapie: Einsatz von beruhigenden Farben und Lichtern.

Vorteile:

  • Beruhigung und Stressabbau.
  • Förderung von Wohlbefinden und Entspannung.

7. Gruppenaktivitäten und soziale Interaktion

Gemeinschaft erleben
Der Austausch mit anderen Bewohnern verhindert Isolation und stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit.

Typische Aktivitäten:

  • Gesprächsrunden: Themen wie Feiertage oder Kindheitserinnerungen.
  • Spiele: Gesellschaftsspiele, Bingo oder einfache Karten- und Brettspiele.
  • Feiern und Events: Gemeinsames Feiern von Festen und Geburtstagen.

Vorteile:

  • Fördert die Kommunikation und soziale Bindungen.
  • Schafft eine positive und unterstützende Atmosphäre.

Worauf sollten Familien achten?

  • Individuelle Anpassung: Achten Sie darauf, dass die Aktivitäten auf die Bedürfnisse des Bewohners abgestimmt sind.
  • Engagement des Heims: Besuchen Sie das Heim und fragen Sie nach den angebotenen Programmen.
  • Einbindung der Familie: Nehmen Sie selbst an Aktivitäten teil, um die Bindung zu Ihrem Angehörigen zu stärken.

Aktivitäten in Altersheimen für Alzheimer-Patienten sind essenziell, um die Lebensqualität zu fördern und die Krankheitssymptome zu mildern. Gedächtnistraining, Musik- und Kunsttherapie, Bewegungsprogramme und alltagsnahe Tätigkeiten können den Alltag bereichern und das Wohlbefinden der Bewohner steigern.

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